Cumulus - Faszination Segelfliegen
Text:
Ich sehe was, das du nicht siehst. Ich bin Künstler. Wahrscheinlich gibt es mehr von meiner Art. Ich mache Kunst. Mein Instrument ist kein Pinsel, kein Meißel, kein Klavier. Mein Werkzeug ist weiß. Es glänzt in der Sonne.
Es fühlt sich anders an als alles, was ich sonst berühre. Es hat einen ganz eigenen Geruch. Ich liebe diesen Geruch. Dieser Geruch bin ich. Weil ich eins bin mit meinem Instrument. Eins in einer Dimension die kein anderer Künstler einfangen kann, weil nur ich sie erreichen kann. Das macht meine Kunst und mich aus. Niemand sieht, was ich mache, was ich dabei fühle. Meine Kunst ist im Verborgenen. Nur sichtbar für den, der mich unmittelbar begleitet. Der sieht, was ich sehe.
In dem Moment, in dem sie entsteht, vergeht sie auch schon wieder. Immer im Wandel.
Von Zeit zu Zeit begegne ich anderen Künstlern. Flüchtige Begegnungen. Unterhalten kann ich mich mit Ihnen nicht. Die Kräfte um mich herum diktieren die Zeit. Andernfalls wüsste ich, was sie denken, wie sie sehen, wie mein Werk aussieht.
Eine Beurteilung meines Tuns steht mir nicht zu. Ich kann mich selbst nicht sehen. Selbst wenn ich könnte, zu sehr bin ich damit beschäftigt, meine Gedanken zu ordnen und mein Werk zu vollenden. Meine Sicht ändert sich ständig und bleibt doch immer gleich.
Beim Entstehen meiner Kunst spiele ich die geringste Rolle. Größere Kräfte dirigieren mich. Sie geben mir vor, in welche Richtung ich mich bewege, auf welchen Horizont ich zusteuere. Ich kann meinen Blickwinkel auf die Welt selbst wählen, ich kann sie aus den Angeln heben. Hier bin ich mit allem im Reinen und die Welt mit mir.
Steht meine Welt Kopf oder deine?